Beschreibung
Die ‚Lügensteinaffäre‘ von Professor Doktor med. Johannes Bartholomäus Adam Beringer ist bis in die heutige Zeit hinein Anlass für eine ununterbrochene Reihe von Publikationen.
Beringer, Autor der zu Weltruhm gekommenen ‚Lithogaphia Wirceburgensis‘ , wird heute meist als unwissender, leichtgläubiger Hobbypaläontologe dargestellt, der sich nach Bekanntwerden des Betrugs nie mehr an eine solch geowissenschaftliche Arbeit heranwagte.
Um zu verstehen, warum diese ‚Lithographia Wirceburgensis‘ aber an der Medizinischen Fakultät als Dissertation in Würzburg eingereicht wurde, bleibt nur das Eintauchen in diese Zeit, in eine Zeit, in der man zur Erklärung für die Entstehung von‚ Steinen und Fossilien‘ nicht nur in Würzburg auf ‚Schöpfer–Modelle‘ als Ersatz für wissenschaftliche Erklärungen zurückgriff, und in die Anforderungen, die man damals an den Beruf eines Mediziners stellte. Beringers Werk und Steine, heute als ‚Lügensteine‘ weltweit bekannt, sind zusammen mit dem Namen Beringer Synonym für den ersten naturwissenschaftlichen Betrug geworden. Diese vorliegende Kurzfassung basiert auf den Forschungsergebnissen der Dissertation: ‚Johannes Bartholomäus Adam Beringer (1670-1738) ein katholischer Naturforscher und Frühaufklärer als Beispiel für die Professionalisierung des akademischen philosophischen Mediziners im frühen 18. Jahrhundert‘, die 2010 an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität Darmstadt angenommen wurde.